Patronen- Und Gleitringdichtungen

GLEITRINGDICHTUNG ALLGEMEIN 151 Gleitringdichtung Allgemein Vorwort Gleitringdichtungen sind Elemente, die für die Dichtigkeit zwischen einer rotierenden Welle und einem statischem Teil der Anwendung sorgen. Die Dichtigkeit wird durch die Rotation zwischen zwei sehr glatten Gleitflächen, und dem Mediumsfilm erzeugt, der zwischen ihnen entsteht und einen Durchfluss des restlichen Mediums verhindert. Gleitringdichtungen sind leistungsfähiger als andere Dichtungselemente für rotierende Wellen, wie z. B.Lippendichtungen oder Wellendichtringe. Da sie aus härteren Werkstoffen hergestellt werden, bieten sie eine höhere Festigkeit und Lebensdauer des Systems. Insbesondere für Anwendungen mit sehr anspruchsvollen Arbeitsbedingungen sind sie sehr geeignet, wie z. B. chemisch aggressive, schleifende, pastöse oder klebrige Medien, hohe Temperaturen, hohe Druckverhältnisse, hohe Drehzahlen usw. Gleitringdichtungskomponenten 1. Gleitring oder Primärring (Rotor): Dies ist der Teil der Gleitringdichtung, der die Gleitfläche enthält. Er verfügt über einen Federmechanismus, der ausreichend flexibel ist, um den Ausgleich von geringen Verschiebungen oder Schwankungen in axialer oder radialer Richtung auszugleichen. Diese Schwankungen können während des Betriebes auftreten und generell ist nur der rotierende Teil der Metall- Gleitring-dichtung (Rotor) davon betroffen. 2. Gegenring (Stator): Dies ist der Teil der Gleitringdichtung, der meistens fest an einem Gehäuse oder statischen Flansch der Anwendung angebracht ist, wobei er gelegentlich auch auf einer Welle montiert sein kann. Er enthält die Gleitfläche, die nicht nur die Dichtigkeit zur Gleitfläche des Rotors herstellt, sondern ihm auch als Führung für die Vertikalität dient. 3. O-Ring oder Nebendichtung: Dies sind die Elemente, die für die Dichtigkeit zwischen den statischen Teilen der Gleitringdichtung sorgen, z. B. zwischen dem Rotor und der Welle, zwischen dem Stator und dem Flansch oder zwischen verschiedenen Teilen des Primärringes, die sich gemeinsam drehen. Für diese Aufgabe werden meistens Elasto- mere eingesetzt. Hierbei sind die O-Ringe die herkömmlichsten Elasto-mere. Es können auch Faltenbälge, quadratische Dichtun- gen, Ringe, Keile und generell jede Art von Dichtungen verwendet werden, die für eine statische oder lineare Dichtigkeit sorgen. Neben diesen Elastomeren können ebenfalls Spezialwerkstoffe wie PTFE und Dichtungen auf Grafitbasis für Anwendungen unter extremen Arbeitsbedingungen verwendet werden. 4. Feder: Dieses Element sorgt dafür, dass die Spannung zwischen den Gleitflächen erhalten bleibt, wenn das System drucklos ist, damit die Dichtigkeit auch unter statischen und entlasteten Bedingungen gewährleistet ist. Es kommen verschiedene Federtypen zum Einsatz. Die häufigsten sind: zylindrische Axialfeder, konische Axialfeder, Mehrfedersysteme, geschweißte Flachfedern, “Supersinus”-Flachfedern und Metallfaltenbälge. Weitere Metallteile: Üblicherweise befinden sich in der Gleitringdichtung Konstruktions-elemente für die Verbindung und Befestigung der oben beschriebenen Teile. Es handelt sich generell um Metallteile oder Bleche, Ringe, Schrauben usw. 5. Mitnehmer: Er sorgt dafür, dass die Drehbewegung der Welle auf den rotierenden Teil der Gleitringdichtung übertragen wird. Diese Vorrichtung können Flansche, Spannstifte als Drehsicherung, Schrauben, Elastomerbälge usw. sein. Einteilung der Gleitringdichtungen Es gibt verschiedene Kriterien für die Einteilung der Gleitringdichtungen. Am häufigsten erfolgen die Einteilungen anhand ihrer hydraulischen Entlastung, ihrer Konstruktion und ihrer Installationsmerkmale. • Hydraulischer Entlastung K: Gleitringdichtungen können anhand des Verhältnisses zwischen dem Druck des abzudich-tenden Mediums und dem Kontaktdruck zwischen den Gleitflächen eingeteilt werden. Mit anderen Worten, nach dem Verhältnis zwischen der Fläche mit Hydraulikdruck (A) und der Kontaktfläche (a).

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